JEPAS PC-21
05.10.2010
Seit etwas über zwei Jahren geht die Schweizer Luftwaffe neue Wege in der Jetpiloten-Ausbildung. Mit dem JEPAS PC-21 hat die Luftwaffe ein hochmodernes System erhalten, das es den Pilotenschülern ermöglicht, von einem Prop-Flugzeug direkt auf die F/A-18 Hornet zu wechseln.
Im Dezember 2002 wurde die Hawk-Flotte nach nur zwölf Jahren Einsatzzeit stillgelegt. Im Verhältnis zu den auszubildenden Jetpiloten-Anwärtern waren die Kosten zu hoch. Mit der Ausmusterung der Hawk-Flotte konnten so in erster Linie die Sparvorgaben des Parlamentes erfüllt werden. Ausserdem benötigte die Luftwaffe nur noch sechs Jet-Piloten pro Jahr. Von 2003 bis 2008 standen als eine Art Übergangslösung für die Pilotenausbildung deshalb die F-5 F Doppelsitzer und die F-5 E Einsitzer zur Verfügung.
Die Schweizer Luftwaffe nutzt nun seit zwei Jahren den Pilatus PC-21 JEPAS (Jetpilotenausbildungssystem) für die Ausbildung junger Piloten auf dem Flugplatz Emmen. Die Selektion der Pilotenschule und die Grundausbildung wird auf dem Pilatus PC-7 durchgeführt. Anschliessend absolvieren die Jetpilotenanwärter ihre gesamte Ausbildung auf dem PC-21 und steigen nach der Brevetierung direkt auf die F/A-18 Hornet um. Damit setzt die Schweizer Luftwaffe seit zwei Jahren ein revolutionäres Trainingskonzept um. Das Displaylayout und die Systeme werden im PC-21 so dargestellt, dass sie dem Vorbild der neusten Generation von Kampfflugzeugen entsprechen. Damit werden die Piloten zu Beginn der Ausbildung mit einer modernen Cockpitumgebung vertraut gemacht. Auf den Einsatz von Jetschulflugzeugen wird komplett verzichtet und der F-5 Tiger wird übergangen. Dadurch werden die Kosten für die Pilotenausbildung gesenkt und der Ausstoss von Schadstoffen massiv reduziert.
Im Mai 2008 wurden die ersten vier Pilatus PC-21 der Schweizer Luftwaffe übergeben und die Pilotenklasse 04 startete im darauffolgenden Sommer mit der Ausbildung auf dem neuen Flugzeug. In den ersten Monaten wurde die Flotte durch die Werksmaschine HB-HZC von Pilatus ergänzt, damit möglichst schnell eine genügende Anzahl Flieger für die Ausbildung zur Verfügung standen. Es ist auch geplant, zwei zweitere Maschinen zu beschaffen. Denn es zeigt sich mittlerweile, dass sechs Maschinen für die Ausbildung nicht ausreichen, möchte man auch noch den Nachtflug und den Erdkampf trainieren. Diese zwei PC-21 werden im Frühling 2012 ausgeliefert. Gleichzeitig wird man auch die Bemalung der PC-21 Flotte ändern. Denn die Sichtbarkeit der aktuellen rot/weiss Bemalung ist nicht zufriedenstellend. Künftig sollen alle PC-21 Maschinen ganz in Rot lackiert werden.