Fly-In St. Stephan 2025
23.08.2025
Der nimmermüde Hunterverein Obersimmental führte nach dessen Vereinsversammlung erneut ein Fly-In durch. Unterstützt wurden sie dabei von Partnervereinen und Freunden. So bleibt der ehemalige Réduit Flugplatz in St. Stephan auch ohne fliegende Hunter weiterhin ein Anziehungspunkt für Flugzeugliebhaber.
Die Welt dreht sich weiter und macht auch vor der Fliegerei nicht halt. Besonders spürbar ist das bei den alten Jets und historischen Flugzeugen. Von den einst acht zivil betriebenen Hunter Jets wurden sechs ins Ausland verkauft, fünf davon an Lortie Aviation in Kanada. Der Doppelsitzer Hunter des Espace Passion in Payerne und der berühmte Papyrus Hunter des Huntervereins Obersimmental sind als einzige noch in der Schweiz verblieben. Doch die beiden Maschinen werden leider nie wieder fliegen. Mittlerweile sind die Restriktionen zu hoch und die Versicherungen zu teuer. Somit sind mit dem Papyrus Hunter nur noch Roll-Demos möglich. Ausserdem war das jetzige Triebwerk bislang nur ein Ausstellungsstück. Als Folge daraus wurde aus dem einst so legendären Hunterfest ein Fly-In.
Zwar erinnert das Fly-In an frühere Hunterfest-Zeiten, doch schlussendlich hat es seinen eigenen Charakter. Wer sich für Geschichte begeistert und Flugzeuge liebt, weiss, dass jedes Flugzeug seine eigene Story zu erzählen hat. Und so kann auch ein schlichtes Fly-In zu einem spannenden und erlebnisreichen Tag werden. So geschehen in St. Stephan, als rund 50 Flugzeuge aus allen Regionen der Schweiz zusammenkamen. Raritäten und Bijous trafen sich zum Stelldichein und sorgten für nostalgisches Flair und Staunen. Auch moderne Ultraleichtflugzeuge fanden den Weg ins Obersimmental. Aber der Fan von Jettriebwerken kam trotzdem auf seine Kosten. Ganz ohne Triebwerkslärm musste auch er nicht auskommen. So wurden die Vereinsmitglieder und Besucherinnen und Besucher bereits frühmorgens vom hauseigenen Papyrus Hunter und den ersten Sonnenstrahlen beim U20 begrüsst. Im Laufe des Tages wurden dann mit der Maschine zwei Roll-Demos vorgeführt. Als "Goliath" am Vormittag auf die Piste 14 rollte und dabei für den Backtrack auf die Piste 32 kurz Schub gab, dürfte dem einen oder anderen Hunter-Fan das erste Mal der Puls etwas höhergeschlagen haben. Zwischen Albristhorn und Rinderberg ertönte das Rolls-Royce Avon Triebwerk wie zu den besten Zeiten. Wehmut machte sich breit, denn abheben durfte er nicht mehr.
Die beeindruckende Landschaft des Obersimmentals gepaart mit wunderschönen Flugzeugen verlieh dem Event auch in diesem Jahr wieder eine einzigartige Atmosphäre. Auch wenn die guten, alten Zeiten der Hunter vorbei sind. Aber es ist schön zu wissen, dass das Erbe der Jagdbomber in guten Händen ist. Auch mit den beiden Projekten AT-16 (U-328) und Do-27 (V-607) wird der Hunterverein Obersimmental künftig für Begeisterung sorgen. Und mit etwas Glück wird es in einem Jahr in St. Stephan wieder ein grosses Fliegerfest geben.