Musée Clin d’Ailes Payerne
01.02.2025
Das Musée de l'Aviation Militaire de Payerne, Clin d’Ailes, zeigt eine Sammlung von Flugzeugen, die von der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart reicht. Das Hauptziel des Museums besteht darin, das fliegerische Erbe der Luftwaffe zu bewahren und die Leidenschaft für die Luftwaffe mit den Besuchern zu teilen.
Auch bei der Fliegerstaffel 5 entstand nach der Ausmusterung des Hunters rasch der Wunsch, eine Maschine vor der Verschrottung zu retten. Bereits 1995 konnte die Staffel den Hunter J-4078 übernehmen, kurz darauf folgte der DH-100 Vampire J-1055. Zunächst wurde der Hunter in einer ehemaligen Schreinerei in Arnex-sur-Orbe ausgestellt, der Vampire im Militärmuseum von Morges. 1998 gründete die Fliegerstaffel 5 den Verein Espace Passion und nahm Gespräche mit dem Flugplatzkommando Payerne auf, um auf dem Gelände des Flugplatzes ein Museum zu errichten. 1999 wurde eine Stiftung ins Leben gerufen, die die Finanzierung des Projekts sicherstellen sollte. Das Museum wurde schliesslich am 25. April 2003 anlässlich des Tags der offenen Tür der Flieger RS/UOS 41/03 feierlich eingeweiht.
Fast 20 Jahre lang betrieb das Museum auch zwei fliegende Jets. Im November 2001 wurde der Hunter Mk.68 J-4203 an das Musée de l'Aviation Militaire de Payerne übergeben. Am 18. Mai 2004 absolvierte die Maschine nach einer dreijährigen Überholung ihren zweiten Jungfernflug als HB-RVW, pilotiert von Claude Nicollier und Raymond Clerc. Nach der Ausmusterung der Mirage-Flotte wurde der Aufklärer R-2117 am 30. Juni 2006 zusammen mit dem Mirage-Doppelsitzer J-2012 an das Clin d’Ailes übergeben. Etwas mehr als zwei Jahre später, am 9. September 2008, startete auch die ehemalige J-2012 mit der neuen zivilen Registrierung HB-RDF zu ihrem zweiten Jungfernflug - eine Weltpremiere. Denn die HB-RDF war die einzige zivil fliegende Mirage III weltweit! Leider sind beide Maschinen heute nicht mehr flugfähig. Der Hunter befindet sich bereits seit einigen Jahren ebenfalls in der Ausstellung des Museums. Die Mirage wird wohl noch parat gemacht. Unvergessen bleibt der 25. Mai 2023, als die Mirage den letzten Flug absolvierte.
Nebst den Vampires, Mirages und Hunter sind im Museum heute auch weitere spannende Flugzeuge zu bestaunen, darunter der F-5E Tiger II mit der Kennung J-3057. Es handelt sich dabei vermutlich weiterhin um eine Leihgabe der Schweizer Luftwaffe. Das jüngste Kind in der Ausstellung dürfte der Hawk Mk.66 sein, welcher jedoch die fiktive Immatrikulation U-1271 trägt. Eine solche Kennung existierte nie in der Schweizer Luftwaffe. Tatsächlich handelt es sich bei der ausgestellten Maschine um einen finnischen Hawk (HW-310), der 2009 in Finnland ausgemustert und 2018 nach Payerne überführt wurde. Die Schweizer Luftwaffe hatte insgesamt 20 Hawks beschafft, von denen der U-1251 heute im Flieger Flab Museum in Dübendorf ausgestellt ist. Die übrigen Maschinen wurden nach der Ausmusterung 2007 nach Finnland verkauft. Ein Hawk ging leider bei einem Absturz verloren. Mit dem J-1584 steht auch ein seltener Venom in der Ausstellung. Gerade die Venoms sieht man heutzutage nicht mehr all zu oft. Auch zwei Drehflügler können im Clin d’Ailes bewundert werden: Die Alouette II V-43 und die Alouette III V-282. Das einzige Propellerflugzeug in der Ausstellung ist die Pilatus PC-7 mit der Kennung A-908.
Nach dem Besuch des kleinen aber feinen Museums lädt das eigene Café zu einer Pause ein. Im Sommer kann man im Freien Platz nehmen und dabei den regen Flugbetrieb der Schweizer Luftwaffe beobachten.