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Schweizer Eigenentwicklungen


Die Schweiz hatte nach Ende des Zweiten Weltkrieges keine Erfahrung mit dem Flugzeugbau oder der Aerodynamik von Jetflugzeugen. Somit entstanden zwei Projekte. Das P-Projekt führte schliesslich zur P-16, und das N-Projekt zur N-20 Aiguillon. Mit diesen Projekten wollte sich die Schweiz auch von den beiden Machtblöcken distanzieren, die am Ende des Zweiten Weltkrieges entstanden sind und somit eine vom Ausland unabhängigen Luftfahrtindustrie aufbauen.

 

Eidgenössisches Flugzeugwerk N-20.02 Arbalète

Um die N-20 zu testen, wurden diverse Versuchsmodelle hergestellt. Nebst Windkanal-Modellen wurde auch ein Segelflugzeug im Massstab 0,6:1 gebaut. Diese Maschine besass ein JATO Triebwerk mit dem die Maschine starten und die Flughöhe erreichen konnte. Allerdings wurde die Maschine bei einem Landeunfall zerstört. Das zweite Versuchsmodell war dann die N-20.02 Arbalète (Armbrust) mit vier Triebwerken (zwei oberhalb und zwei unterhalb der Tragflächen). Beide Versuchsmodelle waren vollständig in Holzbauweise gebaut. Das Bugfahrwerk stammte vom Vampire und das Hauptfahrwerk noch von der Messerschmitt Bf 109. Wie die N-20 als auch die P-16 kann man die Arbalète heute im Flieger Flab Museum in Dübendorf besichtigen.

N-20.02 Arbalète


 

Eidgenössisches Flugzeugwerk N-20 Aiguillon

Die N-20 Aiguillon (Stachel) war ein Projekt vom Eidgenössischen Flugzeugwek (F+W) in Emmen (heute RUAG). Die Maschine hatte damals bereits ausklappbare Canards, welche die Langsamflug-Eigenschaften wesentlich verbessern sollten. Canards sind heute bei modernen Kampfjets wie dem Rafale oder dem Gripen Standard. Um die Startstrecke zu verkürzen, konnte man den Abgasstrahl schräg nach unten umleiten. Die Höchstgeschwindigkeit war für 1'200 Km/h geplant. Mit all diesen Raffinessen und der Geschwindigkeit wäre der Jet seinen damaligen Konkurrenten überlegen gewesen. Leider wurde das Projekt von Bundesrat Karl Kobelt gestoppt und es blieb bei einem Rollversuch bei einem kleinen Hüpfer. Der Auftrag zur Entwicklung eines Schweizer Kampfjets wurde daraufhin den Flugzeugwerken in Altenrhein übergeben.

N-20 Aiguillon


 

Flug- und Fahrzeugwerke Altenrhein FFA P-16

Als das Projekt um die N-20 Aiguillon in Emmen gestoppt wurde und der Auftrag zur Entwicklung eines neuen Schweizer Kampfjets nach Altenrhein übergeben worden ist, wurden fünf Prototypen (J-3001 – J-3005) vom P-16 gebaut. Insgesamt haben die fünf Maschinen 508 Flüge mit einer Flugzeit von 233 Stunden absolviert. Mit dem P-16 konnte im Jahre 1956 auch erstmals die Schallmauer durchbrochen werden. Leider wurde auch dieses Projekt gestrichen, nachdem ein zweiter Prototyp abstürzte. Insgesamt bestellte die Schweizer Luftwaffe (damals Flugwaffe) 100 Stück vom P-16. Da sich aber nach dem zweiten Absturz das Parlament für eine Sistierung der Bestellung aussprach, hat sich der Bundesrat dazu entschieden, die Bestellung zu stornieren. Aus den Flügeln des P-16 entstand später der erfolgreiche Learjet 23 in den USA.

FFA P-16



N-20.02 Arbalète & N-20 Aiguillon


FFA P-16


FFA P-16